Vereinheitlichung des Abiturs:
Wie kann über eine Vereinheitlichung der Prüfungen nachgedacht werden, wenn die Schuldauer zuvor bereits unterschiedlich ist?
Lernt halt schneller in „the Länd“!
Eltern sagen NEIN zum G8 und mobilisieren weiter für den Volksantrag G9-Gesetz!
Am Donnerstag tagt nun also die Kultusministerkonferenz mit dem Ziel einer weitergehenden Zentralisierung des Abiturs für mehr Vergleichbarkeit.
Dass ein entsprechender Beschluss, so sinnvoll er grundsätzlich auch sein mag, auf Kosten der Schüler in Baden-Württemberg geht, steht leider jetzt schon fest. Denn anders als die meisten ihrer bundesdeutschen G9- Kollegen an allgemeinbildenden Gymnasien, legen die Kinder in „the Länd“ das Abitur bereits nach 8 Jahren Gymnasium ab.
-> Ein Jahr weniger zum Lernen, Üben und Vertiefen!
-> Ein Jahr weniger für die Persönlichkeitsentwicklung!
Und durch G8 ein rigides Korsett dicht getakteter Stundenpläne, das den Jugendlichen während der Pubertät kaum Zeit für sich selbst lässt – mit der Folge einer beeinträchtigten Persönlichkeitsreifung bis hin zur Entwicklung manifester seelischer Störungen.
Zukünftig, so ist der Plan, werden unsere Kinder einen immer größeren Anteil der Aufgaben des schriftlichen Abiturs aus dem gemeinsamen Aufgabenpool lösen müssen und ab dem Abi 2025 das nicht nur in Deutsch, Mathe, Englisch und Französisch, sondern auch in Physik, Chemie und Biologie.
Gut hat´s, wer sich darauf neun Jahre vorbereiten konnte…
Landesvater und Kultusministerin zeigen sich hier leider wenig fürsorglich und sehen auch darin kein schlagendes Argument für G9.
Die Eltern in Baden-Württemberg finden das ungerecht, mobilisieren weitere Aktive und setzen große Kräfte frei für den Volksantrag für G9. Die Zahl der regionalen Ansprechpartnern steigt fast täglich. Sammelboxen in vielen Schulen und Geschäften nehmen den Unterzeichnern den vom Land vorgegebenen umständlichen Weg zum Amt ab.
„Es ist erstaunlich, eigentlich jeder Passant, der von uns angesprochen wird, ob alt oder jung, unterschreibt sofort“, berichtet eine Helferin aus einer regionalen Aktionsgruppe.
Eines macht einigen Unterzeichnern und Aktiven leider immer noch zu schaffen: Auch gut 4 Monate nach Beginn des Volksantrags wissen manche Sachbearbeiter in den Ämtern noch nicht, wie sie die Wahlberechtigung der Unterzeichner bestätigen sollen und schicken Bürger unverrichteter Dinge nach Hause.
Unsere Kritik richtet sich hier übrigens in erster Linie gegen die Verantwortlichen des Landtags und des Innenministeriums, die sich nicht wirklich zuständig fühlen, die Städte und Kommunen hinreichend über den Volksantrag zu informieren.
Aber wie sollte das auch gut laufen, das Instrument des Volksantrags gibt es in BaWü schließlich erst seit 8 Jahren – nach knapp dieser Zeit am Gymnasium müssen unsere Kinder allerdings nicht nur ein Formular stempeln, sondern ein ganzes, zunehmend vereinheitlichtes Abitur schreiben.
Anja Plesch-Krubner und Corinna Fellner
für G9 jetzt! BW