G8 hat sich nicht bewährt!
2004 verkürzte man in Baden-Württemberg – wie in fast allen anderen Bundesländern – die gymnasiale Schulzeit bis zum Abitur auf 8 Jahre. Dies geschah aus rein wirtschaftlichen Überlegungen, pädagogische Gründe lagen nicht vor.
Die Reform wirkte sich deutlich negativ auf die Kinder und Jugendlichen aus: Vollgestopfte Stundenpläne bis in den späten Nachmittag und somit kaum Zeit für Aktivitäten außerhalb der Schule, keine Zeit zum Üben oder Vertiefen des Gelernten (Bulimie-Lernen), zu frühe Vermittlung abstrakter Lerninhalte und eine beeinträchtigte Studierfähigkeit sind die wichtigsten negativen Folgen der Schulzeitverkürzung.
Baden-württembergische Schüler werden benachteiligt!
Aus oben geschilderter Erfahrung heraus und auf erheblichen Druck der Eltern führten die meisten Kultusminister in ihren Ländern wieder eine auf neun Jahre verlängerte Gymnasialzeit ein. Baden-Württemberg ist das letzte westdeutsche Flächenbundesland mit verkürzter Gymnasialzeit. Folglich schadet das G8 auch der Bildungsgerechtigkeit, denn durch diese Einzelstellung werden unsere baden-württembergischen Schüler im bundesweiten Konkurrieren um Studien- und Ausbildungsplätze oder auch im Falle der bis 2025 geplanten und teilweise bereits umgesetzten Vereinheitlichung der Abiturprüfung durch die Kultusministerkonferenz klar benachteiligt.
Eine überwältigende Mehrheit der Eltern wünscht das G9!
Umfragen – zuletzt eine repräsentative Befragung durch forsa – bestätigen eindrücklich, dass sich die Eltern zu etwa 90% für die 9 Jahre als Regelweg (mit wählbarer G8-Möglichkeit) zum Abitur aussprechen.
Quelle: repraesentative forsa-Umfrage zu aktuellen bildungspolitischen Themen (Seite 13 ff.)
Auch der Philologenverband Baden-Württemberg (Interessenvertretung für gymnasiale Lehrkräfte an allgemeinbildenden Gymnasien in Baden-Württemberg) unterstützt die Initiative G9-jetzt-BW ausdrücklich und regt eine öffentliche Debatte über diesen Vorschlag an.
Quelle: Stellungnahme des PhV-BW zu G9
60.000 Petitionsunterzeichner finden kein Gehör
In über fünf Jahren Engagement für das G9 wurden uns Eltern viele Stolpersteine in den Weg gelegt, die Politik hatte selten ein offenes Ohr für uns. Durch die Corona-Pandemie kam es zu einer weiteren Zuspitzung der Situation, trotzdem wurden über 60.000 Petitionsunterzeichner mit einem Handstreich vom Tisch gewischt. Unsere Argumente können Sie weiterhin den beiden Petitionen entnehmen (G9 JETZT! – BADEN-WÜRTTEMBERG und CORONA-AUFHOLJAHR – IM G9-MODUS – ZUR RETTUNG DER BILDUNGSQUALITÄT!), die, wie geschrieben, kein Gehör fanden.
Darum greifen wir nun zum stärksten Instrument der direkten Demokratie: dem Volksantrag als ersten Schritt hin zu einem Volksbegehren.