Antrag der SPD auf Wahlfreiheit zwischen acht- und neunjährigem Weg zum Abitur zu ermöglichen – spätestens zum Schuljahr 24/25. Drucksache 17/3337
An den Eltern kommt die Politik nicht mehr vorbei!
Was die G9-Befürworter aus der gestrigen Debatte im Landtag mitnehmen sollten, ist klar: Sammelt weiter Unterschriften! Mobilisiert alle, die Ihr kennt für den Volksantrag pro G9. Auf G9 jetzt BW gibt es die Unterlagen hierzu!
Die Rollen waren erwartungsgemäß verteilt. SPD, FDP und AfD argumentierten lebhaft im Sinne von G9 jetzt! BW – mit unterschiedlicher praktischer Ausführung.
Herr Poreski, als Vertreter der GRÜNEN, gab sich ganz als Versteher der elterlichen Sorgen. Um dann, eher schludrig argumentierend -– denn G9 gibt es definitionsgemäß nur am Gymnasium – die angeblichen „G9“-Alternativen (eigentlich RS+BG9 oder GMS9) anzuführen.
Mit Blick auf die wichtige Qualitätsentwicklung in der Bildung sprach er sich gegen ein „Retro-G9“ aus.
Dabei ist die Rückkehr zu Veraltetem überhaupt nicht die Intention des Volksantrags, wird hier doch ein Vorwärts zu einem qualitativ hochwertigen, zeitgemäß reformierten G9 gefordert.
Und dem immer wieder angeführten “Deeper Learning” des Herrn Poreski, der sich gerne an den Ländern mit der besten Bildung in 12 Jahren, den „Champions von heute“, orientiert, entspricht unser Wunsch nach Vertiefen und Anwenden der Lerninhalte. Aber hierfür braucht es mehr Zeit, ebenso wie auch für die von der KMK geforderten und notwendigen zusätzlichen IT-Stunden in der Sekundarstufe I. Oder gibt es für das Lernen mittlerweile auch Deeper-and-Faster-Learning-Konzepte an den Schools of Education?
Frau Boser, als Vertreterin der Landesregierung, brachte die langjährig bekannten Argumente aus dem Textbaukasten vor.
Auch hier wäre eine zeitgemäße Reform und Entschlackung der kultusministeriellen Kommunikation angebracht, die zudem auch andere plausible Interpretationen zulässt:
So ist die Übertrittsquote aufs Gymnasium möglicherweise immer noch so hoch, da die anderen neunjährigen Wege keine akzeptierte Alternative für gymnasial empfohlene Kinder darstellen.
Und die Zahlen in der Studie von Herrn Trautwein lassen übrigens auch diametral andere Schlüsse gegen ein G8 zu – hier liegt uns die entsprechende Expertise eines Bildungswissenschaftlers vor.
Zudem fragt man sich, wie viele der nach G8-Umstellung 2004 nicht mehr gebrauchten Klassenzimmer wohl wirklich abgerissen wurden. Für den generellen Zuwachs an gymnasialen Schülern müssten die Gebäude ohnehin erweitert werden.
Die Debatte im Landtag zeigt vor allen Dingen eines deutlich – und dies können keine Empathiebekundungen und kein Whataboutismus verhüllen:
Die GRÜNEN lehnen das G9 weiterhin ab.
Aber an den Eltern kommt die Politik diesmal nicht vorbei!
Die Eltern werden ihre Forderung vielstimmig auf zahlreichen weiteren Formblättern des Volksantrags bekunden!
Anja Plesch-Krubner und Corinna Fellner
für G9 jetzt! BW